Himmelwärts ins Reich der Sturmwinde

Himmelwärts ins Reich der Sturmwinde wird dem Tango, dem wohl ultimativen Lebensgefühl vieler Argentinier nachspüren. Portraitiert u. a. erfolgreiche Unternehmer in Santiago de Chile, die die chilenische Hauptstadt zur wichtigsten Wirtschaftsmetropole Südamerikas ausbauen wollen. Ist bei Waldarbeitern, die nur mit Muskelkraft und Hilfe von Ochsen an der unwirtlichen und ständig verregneten Carretera Austral (Südchile) Baumstämme aus dem Urwald ziehen.

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Besucht die Gauchos, jene legendäre Helden, die auf ihren Pferden die Pampa (Grassteppe) Argentiniens durchstreifen. Berichtet von den Mapuche-Indianern, die als einzige nicht von den Spaniern kriegerisch bezwungen wurden, aber heute in einer sich ständig globalisierenden Welt große Mühen haben, ihre Identität zu bewahren. Und zeigt eine Kirche, die im 19. Jahrhundert von einem gewissen Gustave Eiffel erbaut worden ist (noch bevor er den nach ihm benannten Turm in Paris errichtet hat). Einer der Höhepunkte im wahrsten Sinne des Wortes ist eine Schwefelabbaustätte in 6010m Höhe in den chilenischen Anden – die höchstgelegene Arbeitsstätte! der Welt.

Der 42-jährige Filmemacher aus Moritzburg bei Dresden wird natürlich auch die großartige Landschaft Südamerikas mit seiner hoch auflösenden HDTV-Kamera einfangen. Dafür wird er nicht nur ins Altiplano und zu den Andengipfeln reisen, sondern auch die Atacama-Wüste durchqueren, die als das trockenste Gebiet der Erde gilt. Er wird Geysire, ausgetrocknete Salzseen, erloschene und aktive Vulkane aufsuchen sowie das stets von heftigen Winden heimgesuchte Patagonien und Feuerland bereisen. Endstation ist der südlichste Punkt Amerikas, Kap Horn. Noch heute ist es bei Seefahrern gefürchtet und wird gemieden. Der Grund: die entlegene Spitze gilt nicht nur als das südlichste Ende der Erde, sondern auch als das Reich der Sturmwinde. Mehr als 10.000 Seeleute haben hier schon den Tod gefunden.

Begegnungen, die nicht geplant werden können, sind oftmals die schönsten und intensivsten. Spannend sind sie auf jeden Fall. Wie jene mit Louis vom Orden der heiligen Jungfrau, der mitten in der Atacama Wüste seinen Frieden gefunden hat.

bb