Es gibt Gebiete auf der Erde, die gehören zu Europa und teilweise zur EU, dabei liegen sie Tausende von Kilometern von Europa entfernt. Der Film von Thomas Junker ist eine Reise zu drei zum Teil extrem abgelegenen Gebieten Europas. So hat der Filmemacher 2014 im Südatlantik die einstmals zwischen England und Argentinien so heftig umkämpften Falkland Inseln besucht. Lange Jahre waren die im windigen und kalten Südatlantik gelegenen Inseln in Vergessenheit geraten. Schafe, Pinguine und eine beindruckende raue Landschaft haben das Leben der rund 2500 Inselbewohner geprägt. Doch dann wurden Ölfelder vor den Küsten gefunden und damit Begehrlichkeiten geweckt. Wie steht es um die verschlafene Ruhe der zu England gehörenden Inselgruppe.
Ferner das 101. Departement Frankreichs, gemeint ist die vor Madagaskar liegende Inselgruppe Mayotte. Seit 1. Januar 2014 ist dieses Überseegebiet vollwertiges Mitglied der Europäischen Union. Bekannt ist Mayotte vor allem durch seine üppige Flora und Fauna, Orchideen, Mangrovenwälder, Wale, Delfine, Schildkröten und traumhafte Korallenriffe gehören dazu. Die wohl wichtigste Pflanze ist die Ylang-Ylang-Blume. Die berauschenden Blüten sind bei Parfümeuren in aller Welt höchst beliebt und entsprechend teuer.
Sehr beliebt ist Mayotte bei Flüchtlingen aus dem nahen Madagaskar und Afrika. 70.000 der rund 200.000 Insulaner sind illegale Einwanderer. Mayotte – das bei uns weitestgehend unbekannte Einfallstor in die EU.
Auch die atlantische Insel St. Helena, wo einst Napoleon unfreiwillig das Ende seines Lebens verbrachte, wurde von Thomas Junker besucht. Die Anreise ist zwar nicht mehr so beschwerlich wie zu Zeiten des französischen Kaisers, doch einfach nach St. Helena fliegen ist im Jahre 2014 nicht möglich. Die Anreise erfolgt über Kapstadt in Südafrika. Und von dort auf einem Postschiff. Sieben Tage dauert die Überfahrt bei günstigem Wetter. St. Helena gilt deshalb als eines der abgelegensten Orte der Welt.
Allen Gebieten gemein ist, dass sie auf Grund der kolonialen Vergangenheit einiger europäischer Länder noch heute staatsrechtlich zu diesen gehören. Nicht selten sind jedoch die einstigen europäischen kulturellen Einflüsse verblasst, haben die territorial näher liegenden Nachbarländer in Südamerika sowie Afrika deutlichen Einfluss. Gerade diese Kombination aus regionaler Kulturlandschaft sowie wirtschaftlicher, juristischer und politischer Zugehörigkeit zu Europa und der EU macht den Reiz dieser so genannten „EU überseeische Länder und Hoheitsgebiete“ aus.
Der Film Thomas Junker unterwegs – Wo Europa weit weg von Europa ist ist vor allem ein Portrait über die Menschen, die Thomas Junker weit weg von Europa in Europa angetroffen hat.
Hier einige Ausschnitte:
Er ist für mich einer der beeindruckensten Gottesvertreter, den ich je in meinem Leben kennenlernen durfte. Father Michael Bernard McPartland. Seine katholische Gemeinde ist zugleich die größte und kleinste der Erde. Im Rahmen der Dreharbeiten zu „Europas stolze Inseln am Ende der Welt“ haben wir ihn auf Falkland getroffen.
Wenn man auf den Falkland Inseln unterwegs ist, sieht man definitiv mehr Tiere als Menschen. Vor allem Schafe kreuzen immer wieder die eigenen Sichtwege. Aber die europäische Inselgruppe im Südatlantik hat viel mehr zu bieten: Seeelefanten, Seelöwen, Pinguine – und wenn man Glück hat, sieht man auch Comerson-Delfine. Hier ist gleich ein ganze große Familie!
Die Schiffspassage von Kapstadt nach St. Helena dauert 5 Tage – wenn denn das Wetter mitspielt. Langweilig an Bord wird den Gästen nicht. Das Bordpersonal sorgt für Abwechslung!
Der aus Deutschland stammende Wolfgang Schnitzer lebt seit 17 Jahre auf Mayotte.Wir haben ihn für usneren Film portraitiert. Eine Geschichte gibt es nur hier: – die über Filiki Muwungi.
Sie kommen zusammen, um alte Tänze und Gesänge am Leben zu halten. „Deba“ wird es genannt. Und es sind nur Frauen, die dabei sind. ein Stück Tradition aus Mayotte. In Extra-Länge!
Auf Play drücken, Augen und Ohren auf! Eindrücke von der Insel Mayotte in gut 5 Minuten zur Musik von Peter Eichstädt (Gesang: Mumu).
Die Insel Mayotte im Indischen Ozean ist das dritte Ziel meiner 2014er Dokumentation für den MDR „Europas stolze Inseln am Ende der Welt“. Hier ein paar intensive Impressionen – zur Musik von Peter Eichstädt (Gesang: Mamu, Gitarre: Beni).