Irgendwo im Nirgendwo des Pazifiks

Der 5-teilige Film von Thomas Junker führt die Zuschauer in die Region des weltgrößten Meeres – dem Pazifik. Die Fläche des Ozeans beträgt rund 180 Mio. km², was rund 40 Prozent der gesamten Erdoberfläche und damit mehr als die Fläche aller Kontinente zusammen ausmacht. Entsprechend weit sind die Wege, die der MDR-Filmemacher auf sich genommen hat, um über das Alltagsleben auf den so sehr verschiedenen Inseln zu berichten.

Da ist im Norden die Insel Unalaska, die zu den Aleuten zählt. Ab hier beginnt der Pazifik. Alles was südlich ist, wird dem Pazifik zugerechnet. Die Insel steht für eine grandiose, raue Landschaft; ist der  größte Fischereihafen der USA im Pazifik – von hier kommt der bei uns beliebte Alaska Seelachs. Besiedelt ist sie zum Großteil von den Ureinwohnern. Unalaska wurde bekannt, weil der Hafen der Insel, Port Habor, im 2. Weltkrieg das erste Ziel der Japaner war.

 

Zweites großes Ziel war die Insel Chichi-Jima. Sie ist die einzige namhafte japanische Insel im Pazifik und nur per Schiff von Tokio aus zu erreichen. Von dort kommen trotz der beschwerlichen Anreise viele Menschen auf die Insel, um eine Auszeit vom Arbeitsleben in Japan zu nehmen. Erst seit den 1830er Jahren ist Chichi-Jima besiedelt. Ein direkter Nachfahre der ersten Besiedler zeigt Junker die Insel und berichtet unter anderem über wechselhafte Zugehörigkeit der Insel.

Mit Tahiti steuerte Thomas Junker dann eine klassische Südseeinsel an. Traumstrände. Türkisfarbenes Meerwasser. Ein Paradies? Nicht ganz. Tahiti leidet unter einer sehr hohen Arbeitslosigkeit und einem enormen Jugendanteil in der Bevölkerung (über 40% sind unter 20 Jahren). Nur wenige profitieren vom Tourismus.

 

Die nächste Station sind die weit abgelegenen Marquesas Inseln, die in einer 14-tägigen Reise nur mit einem kombinierten Transport- und Passagierschiff erreichbar sind. Die Familie Wong aus Tahiti hat in den 1950er Jahren begonnen, die Menschen auf den abgeschiedenen Inseln zu versorgen – sie machen es noch heute.

 

Der Pazifik, der auch Stiller Ozean genannt wird, hat in den letzten über 500 Jahren immer wieder große Seefahrer angezogen, auf deren Spuren Thomas Junker zum Teil gereist ist. So besuchte er auch die Nachfahren der Bounty-Meuterer, die auf Norfolk Island leben. Ihren Drang nach Unabhängigkeit bekommt heute Australien zu spüren, zu dem die Insel offiziell gehört. Davon jedoch halten die meisten Inselbewohner gar nichts. Sie wollen eigenständig sein.

Schlusspunkt der rund 25.000 km langen Reise bildete Steward Island. Mit dieser südlich von Neuseeland liegenden Insel endet der Pazifik. Südlich davon beginnt das Arktische Meer.