Im Tiefflug zum Nordpol – Europas eiskalter Norden ist ein grandioses Fernseh-Abenteuer. Noch nie hat es eine solche Kombination von Luftaufnahmen aus einem tieffliegenden Flugzeug und Bodenaufnahmen aus Nordeuropa und der Arktis gegeben. In der Luft aus dem Expeditionsflugzeug schauen, wo etwas passiert. Es von oben filmen. Ganz in der Nähe landen, an die Stelle zurückkehren und mit der Kamera die Geschichte weiter verfolgen.
Möglich wird dies durch den Einsatz eines kleinen Flugzeuges, einer Cesna Grand Caravan. Der Flieger braucht eine nur 400 Meter lange Start- und Landepiste, die nicht unbedingt befestigt sein muss. Spontaner, unabhängiger und individueller kann man kaum einen Film realisieren.
Der Film von Thomas Junker wird so eine Nahaufnahme von Europas eiskaltem Norden und der Arktis der besonderen Art. Die Route führt innerhalb von rund 8 Wochen von Mitteldeutschland aus via Färöer – Nord-Norwegen – Island – Jan Mayen – Spitzbergen, Grönland hinauf in die Arktis zum Nordpol.
Natürlich portraitiert Thomas Junker auch bei diesem Film wieder das Alltagsleben der Menschen. Er sammelt Geschichten und erzählt diese Geschichten. Die Zuschauer an seinen Erlebnissen teilhaben lassen und im besten Sinne des Wortes damit unterhalten. Den 46-jährigen Filmemacher interessiert, wie die Menschen leben. Wie sieht ihr Alltag aus, was und wie arbeiten sie, welche Träume und Sorgen haben sie, wie sieht ihre Kultur aus? Die Herzen und Seelen der Menschen zu portraitieren, die er entlang dieser so gegensätzlichen Route antrifft, ist Sinn und Zweck des Filmes. Diesmal jedoch kommen noch grandiose Luftaufnahmen dazu!
Zudem geht der MDR-Filmemacher der Frage nach, wie sehr sich der Klimawandel in der grandiosen Landschaft des hohen Nordens auswirkt und welche Folgen dies für die zahlreichen Bodenschätze hat, die dort lagern. Der Film zeigt eine Region, die aller Wahrscheinlichkeit nach in wenigen Jahren ihr Gesicht stark verändern wird. Wenn nach Rohstoffen nicht nur intensiv geforscht, sondern diese auch gehoben und abgebaut werden. Im Tiefflug zum Nordpol – Europas eiskalter Norden wird aber auch über Mythen und Sagen berichten, die hier ihre Heimat haben.
Ich habe das unheimlich große Glück gehabt, zu beiden Polen reisen zu dürfen. 1998 zum Südpol, zwölf Jahre später dann ganz hinauf zum nördlichsten Punkt der Erde.